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Knappschafts Hauptverwaltung

Haus Rechen und die Familie von Schell


Die Anfänge des Hauses Rechen reichen wahrscheinlich mehr als 1.000 Jahre zurück, denn bereits in dem Ende des neunten Jahrhunderts entstandenen Register der abgabepflichtigen Besitzungen der Abtei Werden werden zwei Höfe in „villa Hreni“ aufgeführt, was als „Siedlung Rechen“ übersetzt werden kann. Da diese Höfe in den späteren Registern nicht mehr genannt werden, ist davon auszugehen, dass sie von der Abtei veräußert wurden. Damit verliert sich zunächst die Spur. Ob es sich bei dem in einer Urkunde von 1045 zur Übertragung mehrerer Höfe an das Kloster in Deutz als Gerichtsort genannten „Rechen“ um das heutige Bochumer Rechen handelt, ist unklar, da sich der Ort anhand der vorhandenen Daten und Fakten nicht eindeutig lokalisieren lässt. Im 13. Jahrhundert war Haus Rechen dann ein limburg-styrumsches Lehen. Als ältester urkundlich bekannter Lehensmann eines Hofes in Rechen wird im Lehensverzeichnis der Limburger Grafen um 1350 Wennemar von der Brüggeney aus dem gleichnamigen Stiepeler Adelsgeschlecht genannt, der in anderen Urkunden dieser Zeit auch als Wennemar von Rechen bezeichnet wird. Möglicherweise war die Familie von Rechen ein Zweig der Familie Brüggeney. 1392 erhielt die Familie den Hof als Lehen und dürfte in den folgenden Jahrzehnten mit dem Ausbau zu einem kleinen Adelssitz mit Wassergraben begonnen haben. Wahrscheinlich starb die Familie jedoch Anfang des 15. Jahrhunderts aus, denn 1445 wird Johann von Galen als Lehensmann genannt. Mehrere Mitglieder der aus dem Gebiet um Dinslaken stammenden Familie von Galen waren Amtmänner im Amt Bochum.

Nach dem Tod des kinderlosen Johann von Galen kam es 1543 zum Streit um das Lehensgut zwischen den Männern seiner beiden Schwestern. Auf landesherrliche Entscheidung wurde der Ehemann der jüngeren Schwester Jutta, Jürgen (Jörgen/Georg) von Schell, mit Haus Rechen belehnt. Mit der Familie Vittinghoff genannt Schell zog ein Zweig des in der Region bekannten Adelsgeschlechtes Vittinghoff ins spätere Ehrenfeld. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das in Lehmfachwerk ausgeführte Gebäude in einem schlechten baulichen Zustand. Schell errichtete ein steinernes Haupthaus und diverse Stallungen, ließ den gesamten Komplex mit steinernen Mauern einfassen, zu denen auch das Torhaus und die Brücke gehörten, und erweiterte die Gräfte. Eine Ritterburg ist Haus Rechen niemals gewesen, wohl aber ein besseres Bauerngut mit dem Herrenhaus als Zentrum. Neben Haus Rechen gehörten von Schell mehrere Höfe als Eigentum oder Lehen. Nach seinem Tod übernahm sein ältester Sohn Jürgen 1558 das Lehen. 1598 folgte Christoph von Schell, dessen Bruder Johann auf Haus Goldschmieding bei Castrop saß. Als Christoph 1638 kinderlos starb, trat eine Regelung im Testament ihres Vaters in Kraft, die für diesen Fall den Übergang des Eigentums auf Johann vorsah. Da sowohl dieser als auch sein ältester Sohn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr lebten, sollte der jüngere Bruder Georg Christoph von Schell das Erbe antreten, doch es entwickelte sich aufgrund älterer Forderungen anderer Familienzweige ein Erbfolgestreit, der erst 1680 im Rahmen eines Vergleiches endgültig beigelegt werden konnte. Bereits 1651 war Georg Christoph vom Grafen von Styrum mit Haus Rechen belehnt worden.

Ein Beispiel für die in dieser Zeit mitunter Jahrzehnte dauernden Rechtsverfahren war auch Georg Christophs Versuch, in die Ritterschaft aufgenommen zu werden. 1675 hatte er zu diesem Zweck der märkischen Ritterschaft sein Wappen und seine Ahnentafel vorgelegt, denn als Voraussetzung für die Aufnahme galt der Nachweis über die Adelsqualität von jeweils vier Ahnen väter- und mütterlicherseits. Die Ritterschaft wertete den Nachweis jedoch mit Hinweis auf Zweifel an der Adeligkeit seines Vorfahren Jürgen von Schell und die Streichung des Namens Vittinghoff aus dem Familiennamen als nicht ausreichend und verwehrten die Anerkennung, sodass Georg Christophs Sohn Konrad Johann nach dessen Tod 1677 eine langwierige Auseinandersetzung mit der Ritterschaft führen musste, die auch bei seinem Ableben im März 1695 noch nicht beendet war. Erst eine Eingabe seiner Ehefrau an Kurfürst Friedrich III. – die Grafschaft Mark war im jülich-klevischen Erbfolgestreit (1609-1614) an Brandenburg gefallen – führte im Oktober des Jahres zu dessen Entscheidung im Sinne der Familie.

Nun wurde Friedrich Christoph, ältester Sohn von Konrad Johann, mit Rechen belehnt, während der jüngere Sohn Moritz Wilhelm Haus Goldschmieding erhielt. Da Konrad Johann 1751 zwei Jahre nach seinem einzigen Sohn Goswin Ludwig ohne männlichen Nachfolger starb, kam es erneut zum Streit um das Lehen Rechen zwischen Friedrich Christophs jüngstem Bruder, der wie sein Großvater Konrad Johann hieß, und Heinrich Wilhelm Moritz, dem ältesten Sohn von Moritz Wilhelm, der schließlich 1752 mit Haus Rechen belehnt wurde. Er selbst übernahm jedoch Haus Goldschmieding und überließ Rechen seinem jüngeren Bruder Jobst Konrad Friedrich. Dieser baute Anfang der 1770er-Jahre das Haupthaus in seinen im 20. Jahrhundert bekannten Endzustand um, ließ die Bruchsteinfassade verputzen und verewigte sich über der Eingangstür mit den Initialen seines Namens und der Jahreszahl 1772. Nach seinem kinderlosen Tod 1809 fiel Haus Rechen kraft Testament an seinen Neffen Johann Karl Adolf von Schell (1767-1835), einen preußischen Hauptmann, der das Gebäude bis zu seinem Tod 1835 bewohnte. Sein Sohn Heinrich Friedrich von Schell (1810-1849), der nun in Rechen einzog, übernahm 1844 als Amtmann die Verwaltung des großen Amtes Bochum. Er starb im Verlauf der deutschen Revolution 1848/49 bei der Niederschlagung eines Aufstandes im badischen Durchlach und hinterließ acht minderjährige Kinder. Der älteste Sohn Otto (1835-1902) wurde nach mehrjährigen Erbstreitigkeiten 1857 alleiniger Eigentümer von Haus Rechen und verkaufte ab 1898 Teile seines Grundbesitzes an den Bauunternehmer Clemens Erlemann, den Erbauer des Ehrenfeldes. Ottos Sohn Karl veräußerte 1904 den Rest des Geländes.

Im Zuge der Bebauung des neuen Wohnbezirks veränderte sich der ursprüngliche ländliche und pittoreske Charakter von Haus Rechen stark. Nach dem Ankauf durch Erlemann wurde in den Räumen des Hauptgebäudes 1905 eine Gastwirtschaft eröffnet. Teile der Gräfte wurden zugeschüttet, der Rest diente als Bootsteich. Mit dem Bau des Theaters verschwanden nicht nur die Stallungen, sondern endgültig auch der malerische Eindruck des ehemaligen Adelssitzes, der sich nun im Schatten des vielfach größeren Nachbargebäudes befand. Ab 1921 beherbergten die Räume des jetzt der Stadt gehörenden Ensembles das Bochumer Heimatmuseum. Als in den 1920er-Jahren die durchweg viergeschossige städtische Wohnbebauung des Ehrenfeldes wuchs und zwischen 1927 und 1929 unmittelbar südlich des Geländes das Parkhotel Haus Rechen errichtet wurde, wirkte Haus Rechen in dem neuen Stadtteil endgültig wie ein Fremdkörper aus vergangenen Zeiten.

Beim Bombenangriff auf Bochum am 4. November 1944 wurde das Haus Rechen stark beschädigt und die Stadt stand vor der Entscheidung, entweder einen originalgetreuen Wiederaufbau zu finanzieren oder die Ruinen und den Teich vollständig zu beseitigen. Der westfälische Landeskonservator hatte keine Einwände gegen einen Abriss, da dem Haus Rechen keine besondere architektonische Wertigkeit beigemessen wurde, sprach in seiner Stellungnahme jedoch im Hinblick auf stadthistorische Aspekte die Möglichkeit des Erhalts der Ruine an. Die Stadt entschied sich jedoch gegen diesen auch von der Bevölkerung kontrovers diskutierten Vorschlag, da die Gebäudereste dem Neubau des Schauspielhauses zwar nicht direkt im Wege gestanden hätten, aber diesem doch sehr nahe gekommen wären. Eine Ruine an dieser Stelle hätte wohl den Gesamteindruck des Schauspielhauses gestört. Im Frühjahr 1951 wurden schließlich die Trümmer beseitigt. Auf dem traditionsreichen Gelände entstanden zunächst eine Grünanlage und Mitte der 1960er-Jahr die Kammerspiele. Heute erinnern nur noch die Grabsteine und -platten auf der linken Seite der Melanchthon-Kirche an die Familie von Schell. Ursprünglich in der Pauluskirche und auf dem städtischen Friedhof gelegen, erwirkte Carl Adolf von Schell 1809 die Genehmigung des Freiherrn von Romberg in dessen Funktion als Präfekt des von Napoleons Schwager Murat geführten Großherzogtums Berg, auf einer Lichtung im Rechener Wald eine eigene Begräbnisstätte zu errichten. Hintergrund der Maßnahme war die Bestimmung der seit 1806 in der Region herrschenden französischen Besatzer, Friedhöfe außerhalb der Städte zu verbannen. Bei der Familie von Schell kam noch hinzu, dass im Code Napoleon, dem nun gelten Gesetzbuch, unter der Prämisse „Freiheit, Einheit, Brüderlichkeit“ dem Adel weitaus weniger Vorrechte als zuvor gewährt wurden – dazu gehörte u. a. das Recht des Begräbnisses in Kirchen. Die Steine und Platten lagen zunächst hinter dem heutigen Pfarrhaus, wurden jedoch beim Bau der Kirche an die heutige Position verlegt. Die Kirchengemeinde erhielt das Grundstück von Erlemann mit der Verpflichtung geschenkt, die Steine zu pflegen. Heute befinden sich einige Steine in erstaunlich gutem Zustand, während andere durch den Einfluss der Luftverschmutzung („Saurer Regen“) z. T. stark beschädigt oder sogar vollständig zerstört sind. Ein Vergleich älterer Fotos mit dem aktuellen Zustand dokumentiert den offenkundig rapiden Verfall, der wohl nur durch eine baldige Restaurierung und Konservierung bzw. eine Überdachung aufgehalten werden kann.

Die Grabsteine der Familie von Schell

Zur Beschreibung der Grabsteine ist zu bemerken: Alle Texte sind wie in der Originalinschrift durch Großbuchstaben hervorgehoben; Schrägstriche „/“ markieren einen Umbruch der Inschriften; unbekannte Namen wurden durch „NN“ (nomen nominandum – der zu nennende Name) ersetzt; nicht mehr vorhandene und rekonstruierte Textteile stehen in runden Klammern (...), nicht mehr vorhandene und nicht rekonstruierbare Textteile sowie Erläuterungen des Autors stehen in eckigen Klammern [...].

Gesamtansicht


Die älteste, noch gut erhaltene, an zweiter Position von links liegende Grabplatte stammt vom Grab des 1666 gestorbenen Wennmar Goswin von Schell, eines Sohnes von Georg Christoph von Schell. Die oben links beginnende Inschrift lautet: „ANNO 1666 DEN 25 APRILIS IST DER / HOCHEDEL GEBORNE WENNMAR GOSWIN VON SCHELL / ZU RECHEN VNT GOLT / SCHMIDINCK SELIG IM HERREN ENTSCHLAFEN SEINES ALTERS IM 21 IAHR“ In der Mitte der Platte findet sich rechts neben dem Totenschädel das Wappen seiner Eltern Georg Christoph von Schell und Anna von Düngelen. Abgebildet sind von oben nach unten zudem die Wappen der Eltern „SCHELL“ und „DUNGELEN“; der Großeltern Jürgen von „SCHELL“ und Anna von „LIPPERHEIDE“ sowie Goswin von „DUNGELEN“ vom Haus Dahlhausen in Hordel und Elisabeth von „HAFKESCHE“ [Hafkenscheid]; und der Urgroßeltern Johann von „SCHELL“ und Margarethe von „OVELACKER“, Caspar von „LIPPERHEIDE“ und Mechthild von „OVELACKER“, NN von „DUNGELEN“ und NN von „RAESFELDT“ sowie NN von „HAFKESCHE“ [Hafkenscheid] und NN von „FRENSE“. Die Abstammung mehrerer Vorfahren verschiedener Generationen aus derselben Familie zeugt von den damals üblichen engen dynastischen Beziehungen und der Heirat unter Verwandten.

 Wennmar


Ganz links liegt die Grabplatte von Georg Christoph von Schell, Wennmar Goswins Vater, der 1651 mit Haus Rechen belehnt worden war und 1677 starb. Sie weist einige Risse sowie Fehlstellen an den Rändern auf, die mit Zement ausgebessert wurden. Der Zustand hat sich in den vergangenen 25 Jahren gerade im Bereich der nun nur noch fragmentarisch erhaltenen inneren Inschriften stark verschlechtert. Auch die äußeren sind nicht mehr vollständig zu lesen: [...] STH 1677 25 MAY STARB DER WOLGEBOHR / NER HERR GEORGH CHRISTOFFER VON SCHELL HERR ZV RECHEN (VND GOLD / SCHMEDING SE)INES ALTERS 58 JAHR / (WEL)CHER VNTER DIESEM STEIN (BEGR)ABEN WORDEN IS(T) [...]. In der Mitte liegt wie beim Stein seines Sohnes das Wappen seiner Eltern Jürgen von Schell und Anna von Lipperheide. Ebenfalls ähnlich ist die Anordnung der Wappen der Vorfahren: Auf der linken Seite liegt die väterliche Linie mit den Wappen der Familien von „SCHELL“, von „(OVELACKER)“, von „SEVENAR“ und von „WENT“, auf der rechten die mütterliche mit den Wappen von „LIPPERHEIDE“, von „OVELACKER“, von „BODELSCHWING“ und von „B(ACKUM)“. Die obere innere Inschrift lautet: „(T)HRE(N) / DIE EDELEN KIN / DER ZION DEM / GOLDE GLEICH / GEACHTET / WIE SINT SIE / NUN DE ERDNE /(T)OPFE(N VER) / GLEICHE(T DIE) / EIN TOPFF ER / MACHT / AD PORTVM (VE) / NI MORS / PECCATUM [????] / CESSECVM / C[????] VITA / [...].“ Die untere innere Inschrift lautet: „(Z)VM SICHERE / PORT ICH / KOMMEN EIN / TODT SUN(DT) / ALL IAMME(R) FA [...].“

Georg Christoph


Bei der an zweiter Position von rechts liegenden Grabplatte handelt es sich um das Doppelgrab der Eheleute Conrad Johann von Schell und Elisabeth Gertrud von Padberg. Die äußere Inschrift lautet: „(1695) DEN 11 MARTY STARB DER WOLGEBOR / NER HERR CONRAD IOHAN VON SCHELL und Ao (Anno) [...] DEN [...] STARB DESSEN / EHELIBSTE DIE WOLGEBORNE ELISABETH /GERDRUD VON PADBERG HERR VND FRAU ZU RECHEN VND GOLTSCHMEDI(NG).“ In der Mitte der Platte befindet sich das gekrönte herzförmige Wappen der Familie Schell/Padberg, rechts und links davon Bibelzitate. Das linke Zitat stammt aus dem Buch Offenbarung: „APOC 14 VS 13 / SELIG SEIND / DIE TODTEN / DIE IN DEM HERN / STERBEN VON / NUN AN.“ Das rechte Zitat stammt aus dem Buch Jesaja: „ESA 26 V 19 / ABER DEINE TOD / TEN WERDEN / LEBEN UND MIT / DEM LEICHNAMB / AUFERSTEHEN.“ Ähnlich wie bei den anderen Grabplatten sind beide Familien bis zu den Großeltern durch 16 weitere Wappen berücksichtigt. Auf der linken Seite befindet sich die väterliche Linie mit den Wappen von von „SCHELL“, von „DUNGELEN“, von „OVELACKER“, von „RAESFELD“, von „LIPPERHEIDE“, von „HAVEKENSCHE“ [Hafkenscheid], nochmals von „OVELACKER“ und von „Frense“. Auf der rechten Seite befindet sich die mütterliche Linie mit den Wappen von von „PADBERG“, von „CALENBERG“, von „OINGHUSEN“ [Oeynhausen], nochmals von „PADBERG“, von „DALWIEG“ [Delwig], von „LAER“, von „DORFELD“ und von „BREMBT“.

Doppelgrab Conrad Johann


Die vierte, in ihrer Oberfläche fast vollständig zerstörte Platte rechts außen verwies auf die Neuanlage des Friedhofs im Rechener Wald. Die ursprüngliche Inschrift lautete: „IOHAN (C)A(RL ADOLPH VON SCHELL ZU / R)ECHEN UND (GOLDSCHM)EDING [...] (S)TEIN / BEI ERBAUUNG (DIESEN GOTTESACKER ANNO 1812)“.

Schrottstein


Bei der Adlersäule handelt es sich um das Gedenkmal für Heinrich Friedrich von Schell, das seine Witwe 1874 anlässlich seines 25. Todestages errichten ließ. In der Mitte der Säule befindet sich das Wappen der Familie von Schell, auf der Vorderseite des Postaments eine verwitterte ländliche Darstellung. Die rechte und linke Seite des Postaments enthalten folgende Inschrift: „Zur Erinnerung an Friedrich von Schell, Rittergutsbesitzer und Leutnant der Landwehrkompagnie Bochum / verwundet bei Durlach am 25. Juni im Feldzug in Baden, verstorben in der Weingartenmühle am 26. Juni und in Weingarten beerdigt.“ Die an der rechten Seite des Postamentsockels angebrachte Inschrift „Friedrich Hedfel / Weitmar“ verweist auf den 1872 gegründeten und noch heute an der Karl-Friedrich-Straße existierenden Steinmetzbetrieb Hedtfeld.

Adlersäule


Auf der rechten Seite befinden sich zwei als Heiratssteine bezeichnete Grabsteine. Der hintere enthält die beiden mit durch zwei Bänder und ein Herz verbundene, in Kreise eingefasste Wappen der Familien von Schell und von Padtberg. Die Inschrift lautet: „(Z)VM HAUSE RECHEN GEHORIGE / (B)EGREBNUS ZU VIER PERSONEN“ Ob er tatsächlich als Grabstein oder nur als Gedenkstein diente bzw. wer die vier erwähnten Personen sind, ist nicht bekannt. Die stark beschädigte Inschrift des zweiten Heiratssteins lautet (jeweils von rechts nach links gelesen: „ ANNO 1794 / DIE [??] ZW= =EI G[?]UBEN / GEH[???]EN= =ZU[?]GUTH.“ Von den beiden letzten Zeilen sind nur noch einzelne Buchstaben fragmentarisch erkennbar.







Der ganz links neben der Adlersäule stehende Grabstein ist ebenfalls annähernd vollkommen zerstört. Erkennbar ist nur noch das Schell’sche Wappen. Er gehört Clara Elisabeth von Schell, die im Alter von 14 Jahren in das Prämonstratenser-Stift Elsey eintrat und bis zu ihrem Tod am 1734 37 Jahre Kapitularin dort war.




Bei den Schellschen Grabplatten befindet sich außerdem noch ein Gedenkstein für Heinrich Althüser (1864-1940), Pfarrer der Melanchthon-Kirche, und seiner Frau Else (1872-1931).




Dietmar Bleidick



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